Jack, wie hast du's mit der Religion?

Wie ich vor einiger Zeit gehört habe, gibt es ja wirklich Menschen, die meine Blogs lesen, auch wenn ich dabei stark mit der Barbara-Karlich-Show konkurriere. Und weil die Barbara fast jeden Tag läuft und der Jack nicht, habe ich mich durchgerungen, wieder einmal meinen Senf zu einem aktuellen Thema abzugeben.

Dem ein oder anderen vifen Literaturakrobaten wird jetzt vielleicht aufgefallen sein, dass ich mich an die Gretchenfrage herangewagt habe. EInerseits will ich damit natürlich meine ehemaligen Deutschlehrer beeindrucken, andererseits passt die Greti ja wirklich gut dazu: Ob nun Charlie Hebdo, Charlie Sheen oder Charles Manson ... irgendwie ist da überall der Wurm drin, bei den Charlies.

Und jetzt muss sich der Jack natürlich auch einmal über die Themen auslassen, quasi Wurmakrobat, die da wären: Meinungsfreiheit, Religions(aber)glaube, und Schießübungen im Freien.

Also neben meinen Tätigkeiten als Plattenfirmenchef und erfolgreicher Musikproduzent, bin ich ja auch staatlich zertifzierter Schreiberling mit Tanzkurs-Diplom. Und auch wenn ich bei so manchem journalistischen Kauderwelsch - also gerade in Österreich gibt es ja da wirklich gar nicht so wenig - gerne einmal die Handfeuerwaffe zücken würde, muss ich schon sagen, dass mir das meine innere Friedenstaube verbietet. Na, wo kommen wir denn da hin, wenn ich jedes Mal gleich mein Waffenarsenal (bei mir ist das übrigens Pfeil und Bogen, weil ökonomisch abbaubar!) plündere und auf einen Kreuzzug geh, wenn mir etwas nicht passt, was da so ein Bleistiftkünstler in Wort und Bild produziert? Da würde es nämlich dann bald keine Medien mehr geben, wenn ich das machen würde!

Also, wie ihr das jetzt wahrscheinlich richtig interpretiert, bin ich für uneingeschränkte Meinungs- und Medienfreiheit (auch wenn ich oft die Meinungen von anderen nicht so prickelnd finde).

Und jetzt komm ich wirklich zu des Pudel's Kern (ich glaube, meine Deutschlehrer machen jetzt ein Fass auf!) und somit zu der Frage in der Überschrift: Also, ich denke, dass jeder Mensch an etwas glaubt, in gewisser Weise spirituell (nicht zu verwechseln mit spirituos!) ist.

Religion - welche auch immer - kann ein Weg sein, um wichtige Fragen für sich und das Leben zu beantworten. Religionen kann man als wichtige Wertevermittler ansehen. Religion ist daher so alt wie die Menschheit selbst und es gibt auch kaum eine, deren Grundsätze nicht löblich und fortschrittlich sind.

Nur - was die Menschen daraus machen, und dass sie Religion als Deckmantel für Möchtegern-Feldzüge missbrauchen - da wären wir wieder bei spirituos! Religion ist immer Interpretationssache und das ist auch gut so - aber wer seinen Gott, oder seine Gottheiten als strafende und hassende Obrigkeiten hinstellt, der hat etwas bei den großen Weltreligionen nicht verstanden - das interpretier jetzt ich einmal so, ganz frei von der Leber weg.

Und egal ob Jahwe, Allah, Shiva, Vishnu und deren Propheten, oder auch Buddha, Konfuzius oder Laotse ... alle haben sie etwas gemeinsam: sie sprechen von Nächstenliebe, Toleranz, den Armen zu helfen und sich selbst einmal wo hinten anzustellen und sich nicht immer selbst so wichtig zu nehmen. Und, dass das fundamtalistische Terroristen nicht tun, ist die eine Sache (da interpretiere ich wieder, dass die was nicht verstanden haben), aber ich behaupte, dass sich diesbezüglich jeder Mensch an der Nase nehmen sollte.

In diesem Sinne, zitiere ich jetzt noch am Schluss den Großmeister Jackson: "If you wanna make the world a better place, take a look at yourself, and then make a change."

P.S.: Wenn das mit der Musikkarriere nix mehr wird, werde ich Priester. Ich hätte, glaub ich, das Zeug dazu (die Religion dazu such ich mir dann spontan aus) ... oder zumindest könnte ich mich sonst einmal als Deutschlehrer bewerben ...